Guten Morgen, wer hat da die letzten 40 Jahre bildungspolitisch verschlafen? Seit 1975 gibt es Konzepte in Deutschland, die zeigen, wie Gemeinsamer Unterricht umgesetzt werden kann. Read On…
Archive for the ‘Schule und Bildung’ Category
“Kinder mit Behinderung brauchen einen Schonraum/Schutzraum”
Dieses beliebte Argument, auch die „Schonraumfalle“ genannt, basiert auf dem Gedanken, Kinder mit Behinderungen würden sich auf Förderschulen optimaler entwickeln, da sie nicht mit Kindern, die in ihrer Entwicklung „weiter“ sind, konfrontiert werden und „unter ihresgleichen“ sind. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall. Read On…
“Die Kinder mit Behinderung werden gehänselt”
Manche werden gehänselt, weil sie zwei lesbische Mütter haben, manche weil sie Schuhe mit Klettverschluss tragen, manche wegen einer Behinderung. Das Repertoire an gesellschaftlich internalisierten Vorurteilen ist groß. Read On…
“Erst müssen alle Schulen barrierefrei sein”
Barrierefreie Schulen sind ein wichtiges Ziel. Aber zu sagen “Erst müssen alle Schulen barrierefrei sein, bevor wir loslegen können” verzögert den inklusiven Prozess. Read On…
„Kindern mit Autismus gehören auf eine Förderschule“
Alle Schülerinnen/Schüler mit Behinderung, auch Kinder mit Autismus, haben das Recht gleichberechtigt mit nichtbehinderten Schülerinnen/Schülern an einer allgemeinen Schule zu lernen. Read On…
„Inklusion ist eine Belastung und Inklusion hat Grenzen”
Manche Menschen meinen, dass Inklusion auch eine Belastung sein kann, dass Inklusion Grenzen habe. Die Grenzen werden oft am “Schweregrad” der Behinderung festgemacht. Read On…
„Schüler/-innen mit “geistiger Behinderung” lernen im inklusiven Unterricht nicht das, was sie auf Förderschulen lernen“
In diesem Argument kommt die Sorge zum Ausdruck, dass Kinder/Jugendliche mit dem Förderbedarf “geistige Entwicklung”im Gemeinsamen Unterricht nicht so gut gefördert werden wie in der Förderschule. Gemeint sind damit oft Lernziele wie Toilettentraining, ein Gericht kochen, der Umgang mit Geld, Wäsche waschen, andere hauswirtschaftliche Fähigkeiten usw., also Fähigkeiten, die Kinder/Jugendliche ohne Förderbedarf nebenbei lernen und vielleicht auch schon lange können.
“Nicht alle Schulen sollen behinderte Kinder aufnehmen”
“Es war einmal eine Zeit,
da kostete ein Stern auf der Brust das Leben.
Es war einmal ein Land,
da durften Weiß und Schwarz nicht heiraten.
Es war einmal eine Stadt,
da lief eine Mauer mitten durch.
Es war einmal eine Universität,
an der Frauen nicht studieren durften.
Es war einmal eine Schule,
die keine behinderten Kinder aufnahm.
Können Sie sich das heute noch vorstellen?“
(aus: „betrifft: integration“ Wien, in: Heimlich, Ulrich: Integrative Didaktik. Eine Einführung. Stuttgart: Kohlhammer, 2003, S.195.) Read On…
“Also die ganz ‘schwerstmehrfach-behinderten Kinder’ können nicht in den Gemeinsamen Unterricht. Das geht ja gar nicht”
Für Jelte und Steffi und ihre Klassenkammeraden war es eine schöne Schulzeit, sie haben alle viel gelernt. Jelte kann blind Rollstuhlfahren und selber trinken. Im Unterricht war Steffi fast immer dabei, auf Augenhöhe, auf einer Liege, hat sich über die Mitschülerinnen/Mitschüler gefreut. Inklusionsforscherin Jutta Schöler hat mehrfach wissenschaftlich belegt, dass gerade Kinder, die eine “schwere mehrfache Behinderung” haben vom Gemeinsamen Unterricht profitieren, ebenso ihre Mitschülerinnen/Mitschüler: Read On…
“Inklusion funktioniert vielleicht bei Kindern mit Down-Syndrom oder Kindern im Rollstuhl, jedoch kann nicht jedes Kind mit Behinderung in eine Regelschule gehen”
Falsch, denn: Inklusion meint die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen, unabhängig vom Grad der Behinderung. Read On…
“Inklusive Bildung – wie soll denn das gehen, wenn die “schwachen” Schüler nicht mitkommen?”
Von der inklusiven Didaktik bis hin zur Raum- und Schulausstattung finden Veränderungen statt, die ein gleichberechtigtes, demokratisches und lebendiges Lernen ermöglichen. „One size fits all“/„Eine Größe für alle“ ist passé. Read On…
“Die Lehrer der Regelschule wollen doch gar keine Inklusion”
Lehrerinnen/Lehrer unterrichten auch Schüler/Schülerinnen, die nicht heterosexuell sind (im Schnitt 2 Jugendliche pro Klasse). Sie unterrichten Schüler/Schülerinnen , die keinen deutschen Pass haben. Und sie werden Schüler/Schülerinnen unterrichten, die beim Lernen mehr Hilfe brauchen als der Rest der Klasse. Read On…
“Die Lehrer wissen doch gar nicht wie das geht”
Das A und O ist bei Inklusion die eigene Haltung. Um diese zu reflektieren sind Aus- und Fortbildungen wichtig, die auch einen empathischen Zugang zum Thema Inklusion ermöglichen. Read On…
“Die Inklusions-Debatte wird ideologisch geführt”
Dann müssten zwangsläufig auch Menschenrechte ideologisch sein und Menschenrechtsdokumente, die Deutschland ratifiziert hat. Zu sagen “das ist ideologisch” ist ein Totschlagargument und hilft der Debatte nicht weiter, es verwehrt ein Weiterführen der Diskussion.
“Einige Kinder mit Behinderung können auf eine inklusive Schule, andere Behinderungsformen sprengen den Rahmen”
Fakt ist: Menschenrechte und Inklusion sind unteilbar. Wer Inklusion von Behinderungsformen abhängig macht, hat nicht verstanden, um was es bei den Menschenrechten (Recht auf Teilhabe) und der Inklusion geht: Sie gilt für ausnahmslos alle. Read On…
“Was mischt sich die UNO in deutsche Bildungspolitik ein?!”
Gegenfrage: Was unterzeichnet Deutschland UN-Konventionen und ist Mitglied der UNO? Die UNO hat mehrmals festgestellt, wie chancenungleich das deutsche Schulsystem ist. Read On…
“Die Sonderpädagogen wollen weiterhin ‘ihre’ Förderschule”
Jemand, der gerne in einem Betrieb arbeitet, die Bedingungen dort angenehm findet und sich dort wohl fühlt, wird nicht in die Hände klatschen, wenn er diesen Betrieb verlassen soll. Read On…
“Inklusion ist aufwendig”
Manche Menschen sagen „Inklusion ist aufwendig“ und meinen damit “zu aufwendig, um sie umzusetzen”. Doch Aufwand braucht es aber immer, wenn wir Chancengleichheit, Demokratie und Menschenrechte leben und lernen wollen. Read On…
“Also die ganz verhaltensauffälligen Schüler, die können nicht in den Gemeinsamen Unterricht. Das geht ja gar nicht”
Es ist richtig, dass der Unterricht mit Schülerinnen und Schülern, die Schwierigkeiten mit der Welt haben und die Welt mit ihnen, auch Probleme machen. Sie deshalb aber von Schülerinnen/Schülern mit „sozial adäquaten“ Verhalten zu trennen und in eine Klasse mit Schülerinnen/Schüler zu stecken, die ebenfalls Verhaltensproblematiken haben, ist in keinster Weise förderlich. Read On…